Orden des Jahres 2022

 

Am 15. November 2022 war es wieder soweit. In den Räumen der Volksbank Mönchengladbach wurden die „schönsten“ Orden der vergangenen Session prämiert. Diese Veranstaltung, die bereits seit 1996 jährlich vom Alten Zeughaus in Zusammenarbeit mit der Volksbank Mönchengladbach durchgeführt wird, erinnerte noch einmal an die vergangene Session, die eigentlich wegen der abgesagten Veranstaltungen keine war.

Da die meisten Karnevalsgesellschaften jedoch Sessionsorden entworfen hatten und anfertigen ließen, wurden diese zur Prämierung eingereicht. Der 2. Vorsitzende des Alten Zeughauses, Hans Brüggen, begrüßte die Gäste mit den Worten: schön, dat die ganze Bagage widder do is.

 

Er führte aus, dass diese Veranstaltung zum 27. Mal bei der Volksbank stattfindet und dass sie das auch weiterhin gemeinsam hinkriegen werden. Bei dieser Gelegenheit begrüßte er den Hausherrn Franz D. Meurers sowie Markus Schmitz.

Zum Prinzenpaar in Lauerstellung, Stefan und Bianca, gewandt waren seine Worte: ihr habt lange warten müssen, aber jetzt seid ihr auf der Zielgeraden. Noch 3 Mal schlafen, dann ist es soweit. Er wünschte den Beiden eine super geile Zick.

Natürlich wurden auch die Offiziellen des Karnevals begrüßt. So der MKV mit dem Vorsitzenden Gert Kartheuser und seiner Jutta, Geschäftsführer Dirk Weise mit Martina, Hofmarschall des Kinderprinzenpaares Hajo Hering, Hofstaat des Prinzenpaares sowie die Vertreterinnen des Karnevals Linker Niederrhein mit Christiane Glasmacher und Caren Schmitter. Sein besonderer Gruß ging an den Ehrenvorsitzenden des MKV, Bernd Gothe.

Franz D. Meurers war stolz, dass diese Veranstaltung im Haus der Volksbank durchgeführt wurde. In Bezug auf die kommende Session war er sehr optimistisch, obwohl es im letzten Jahr eine verrückte Zeit war. Genau heute vor einem Jahr wurde alles abgesagt und man musste überlegen, wie entwickelt sich das Vereinsleben.

Weiter stellte er die Frage: warum machen wir das? Die Bank möchte am Brauchtum festhalten, weil sie dieses wertschätzt. Brauchtum gehört zur Gesellschaft und Brauchtum ist wichtig und ein Teil unserer Lebenseinstellung. Lachen im Karneval macht Jedem Mut und so soll diese Veranstaltung als Mutmacher bezeichnet werden. Alle haben gesagt, wir machen weiter, auch das beweist Mut. Auch die Volksbank macht weiter und für die Sieger liegen hier bereits die Schecks parat. Zum Schluss seiner Begrüßung lud er die Gäste zum Essen in den Nebenraum ein.

Nun übernahm der 1. Vorsitzende des Alten Zeughauses, Dietmar Wirt, das Mikrofon. Er war begeistert, dass so viele Gäste (73) der Prämierung im Haus der Volksbank beiwohnten. Er bedankte sich bei der Bank, die dem Alten Zeughaus seit 1996 partnerschaftlich zur Seite steht und sie immer sehr großzügig unterstützt, denn das Alte Zeughaus könnte dies alleine nicht durchführen. Auch dankte er den fleißigen Händen die im Hintergrund arbeiten, stellvertretend für alle ging sein Dank an Markus Schmitz.

Bevor er die zur Prämierung eingereichten 15 Sessionsorden der am Wettbewerb teilnehmenden Gesellschaften vorstellte, erklärte er den Anwesenden noch einmal die Regularien.

Für die unabhängige Jury, bestehend aus Bernd Gothe (MKV-Ehrenvorsitzender), Bärbel Lenz (ehemals Marketing Gesellschaft der Stadt Mönchengladbach), Denisa Richters (leitende Regionalredakteurin der RP), Hans Brüggen (2. Vorsitzender des EVAZ) und Elvira Wirt (ehemalige Prinzessin und ehemalige Ordensgestalterin) sowie Agnes Jaraczewski (Leiterin  des Kulturbüros der Stadt Mönchengladbach), war es auch in diesem Jahr nicht leicht, die Orden zu bewerten, denn sie waren wieder durchweg von guter Qualität und bei fast allen war das Thema „Gladbach schwebt auf Wolke 7“ vorherrschend.

Jedes Jury-Mitglied betrachtete die Orden einzeln jeweils nach den Kriterien Aktualität, Zeit- und Stadtgeschichte, Witz und Humor, grafische Gestaltung und Ausstattung sowie Umsetzung des Sessionsmottos und bewertete die einzelnen Kriterien mit 0 bis 10 Punkten. Nach Addition sämtlicher vergebener Punkte standen die 3 Preisträger fest.

Wirt bedankte sich ganz herzlich bei Heinz-Josef Katz, der die Orden fototechnisch ins rechte Licht gerückt hatte. Dann stellte er die eingereichten Orden vor und jeweils mit einer kurzen Beschreibung, was sie darstellten.

Ein besonderes Anliegen ist es dem Alten Zeughaus seit Jahren, auch Kinder und Jugendliche auszuzeichnen, die aktiv in ihren Gesellschaften tätig sind. Hierzu wurde der Ströppkes-Orden eingeführt. Jede Gesellschaft kann zwei Kinder benennen, deren Vita und eine kurze Beschreibung ihrer Aktivität beifügen. Anmeldeschluss für diese Verleihung ist der 12. Februar 2023, die Auszeichnung erfolgt dann am 12. März 2023 um 15.00 Uhr im Alten Zeughaus. Corona bedingt und aus Platzgründen darf ein Kind nur mit einer Person begleitet werden.

Im Anschluss der zu prämierenden Orden wurden noch die Orden vorgestellt, die nicht in die Bewertung fielen. So die Orden der Volksbank, des MKV, des Seniorenkarnevals, des Pins des Freundeskreises und des Kinderprinzenpaares.

Wirt machte es weiter spannend, bevor die Platzierten bzw. Sieger der Orden bekannt gegeben wurden, denn er bat das designierte Prinzenpaar Stefan und Bianca nach vorne. Auf die Frage „wie seid ihr damit umgegangen, als die Session abgesagt wurde“, schilderten die Beiden ihr damaliges Gefühlsleben.

An dem Morgen klingelte es an der Tür. Gert Kartheuser und Axel Ladleif standen mit einem großen Blumenstrauß vor der Tür. Sie baten die herein und tranken erst einmal ein Glas Sekt. Dann wurde ihnen mitgeteilt, dass leider alles abgesagt werden musste. Bianca hat daraufhin eine große Runde mit ihrem Hund gedreht und überlegt, war das wirklich so und was machen wir jetzt mit der Freizeit.

Erst Stunden später haben sie realisiert, was das hieß. Sie hatten es zwar immer im Hinterkopf, dass es abgesagt werden könnte, aber dann wurde es zur Wirklichkeit.

Aber jetzt lassen die Beiden bis Freitag keinen mehr zur Türe rein wenn es klingelt. Sie freuen sich auf eine tolle Session, denn wir sind eine karnevalistische Familie. Auch als designiertes Prinzenpaar haben sie viele Veranstaltungen besucht und man merkte den Leuten den Druck auf dem Kessel an, denn alle wollen feiern.

Hier zunächst alle zu bewertenden Orden

Jetzt war es endlich soweit. Die Platzierungen der Orden von 10 abwärts wurden bekannt gegeben:

  • Platz 10 KG Schwarz-Gold Odenkirchen mit 169 Punkten
  • Platz 9 KG Rheybach mit 175 Punkten
  • Platz 8 KG Schwarz-Gold Rheydt mit 176 Punkten
  • Platz 7 KG Schöpp op mit 178 Punkten
  • Platz 6 Große Gladbacher Karnevalsgesellschaft mit 183 Punkten
  • Platz 5 KG De Leckere Jecke mit 187 Punkten
  • Platz 4 KG Hau Ruck mit 189 Punkten

3. Platz KG Kreuzherren Wickrath mit 210 Punkten‘
Über der Skyline von Gladbach geht die Sonne auf und strahlt mit vielen Schlachtrufen, abgebildet in den Strahlen der Sonne, hinaus in die Welt.Im Orden der Kreuzherren stellt sie Gladbach als Zentrum des Brauchtums, Zentrum der Jecken, Zentrum im karnevalistischen Weltall vor.

Bezugnehmend auf die Vorstellung in der Antike, dass das Gewölbe um die Erde in 7 Himmel aufgeteilt ist, übertragen die Wickrather dies auf den Gladbacher Karneval. Hier blicken die uns umkreisenden Planeten und Gestirne etwas neidisch auf das Epizentrum unserer Stadt herab.

Es fühlt sich halt toll an, „gefühlt“ im Mittelpunkt zu stehen und so schweben wir Gladbacher Karnevalisten auf Wolke sieben.

Die schwarze Wolke mit dem Corona-Virus trübt ein wenig, sie soll erinnern an die Pandemie, an Tod und Trauer und zeigt uns auf, wie klein und hilflos wir in der Unendlichkeit des Weltalls doch sind.  Gleichzeitig symbolisieren die hellen Wolken auch Werte wie Menschlichkeit, Freude, Begeisterung, Rücksichtnahme, Miteinander sowie soziale Kontakte.

2. Platz KG Blau-Weiß Eisenbahner mit 229 Punkten

Im Mittelpunkt steht das geplante neue Rheydter Rathaus. Sie meinen, dass hier ein Highlight in Mönchengladbach geplant ist, das etwa 1900 Mitarbeiter aufnehmen soll und als zentrale Anlaufstelle für den Bürger fungiert und somit auch zur Belebung der Rheydter Innenstadt beitragen kann.

Die Darstellung auf dem Orden soll den Zwiespalt vermitteln, ob dieser Traum lediglich auf Wolke 7 schwebt oder gar realisiert werden kann, wofür das freundliche Gesicht in der Wolke steht.

1. Platz KG Wenkbülle mit 249 Punkten

Die Wenkbülle haben sich nach eigenem Bekunden lange mit dem Sessionsmotto beschäftigt und sind zu folgendem Schluss gekommen: es ist zwar eine schöne Utopie, aber wir alle sollten daran arbeiten, dass alle Mönchengladbacher einen Wolkenplatz bekommen. Das wird zwar nicht immer die berühmte Wolke 7 ganz oben sein, auch nicht unbedingt ein Platz darunter, aber wenn wir alle mitnehmen, kann sich in unserer Stadt etwas bewegen.

An den Spitzen der drehbaren Flügel der Windmühle sind die unterschiedlichen Wolken dargestellt.

Wolke 7 stellt den Moment des Glücks dar, wobei man sich kurze Zeit später – eingeholt von der Realität – auf Wolke 4 wiederfinden kann. Auf den unteren Wolkenstufen gerät man symbolisch in Sturm und Gewitter.

Im unteren Teil des Ordens sind verschiedene  Bereiche der Stadt dargestellt: wie auf einem Thron die Oberstadt auf dem Berg. Hier tut sich was, das Minto, das Maria-Hilf-Quartier usw. Überall entstehen z. T. bemerkenswerte Neubauten und sogar eine Stadt ohne See, aber nach neuesten Erkenntnissen auch ohne preiswerten Wohnraum.

In Alt-Mönchengladbach wird Wohnraum zum Teil exorbitant teuer angeboten und trotzdem stehen davor die Bewerber Schlange. Anders unten am Berg. Rechts unten im Orden ist die Burgmühle dargestellt, deren preiswerten Wohnraum niemand haben will. Links unten im Orden ist das Rathaus in Rheydt – die neue große Verwaltung – dargestellt, Sinnbild für die Innenstadt. Aber tut sich hier wirklich etwas, oder behindern falsch interpretierter Denkmalschutz und ominöse Gestaltungssatzungen jede kreative Entwicklung?

Die Preisträger konnten sich über das von der Volksbank gestiftete Preisgeld in Höhe von 555 € für den 1. Platz, 333 € für den 2. Platz und 111 € für den 3. Platz freuen. Als bleibende Erinnerung an die erreichten Platzierungen erhielten sie aus der Hand des 2. Vorsitzenden Hans Brüggen eine Trophäe, auf die der jeweils preisgekrönte Orden befestigt war. Franz Meurers gratulierte den Preisträgern und überreichte ihnen einen Scheck in Höhe des jeweils errungenen Preisgeldes.

Dietmar Wirt bat die anwesenden Gesellschaften nur Orden einzureichen, die sich in irgendeiner Form geändert haben und zwar in zweifacher Ausfertigung mit einer kurzen Beschreibung. Er bat das Thema Corona in den Hintergrund und neue Themen in den Vordergrund zu stellen.

Gert Kartheuser begrüßte als MKV-Vorsitzender die Gäste im gut gefüllten Haus der Volksbank. Er dankte dieser für die Unterstützung, auch in schwierigen Zeiten. Er bescheinigte mit Stolz dem Alten Zeughaus, dass es mit Elan weiter macht, damit diese Veranstaltung durchgeführt werden kann.

Er war ebenfalls begeistert von den eingereichten Orden und zählte noch einmal die einzelnen Kriterien für die Bewertung der Orden auf. Er gratulierte allen, die mitgemacht hatten, denn es gibt keine Verlierer, sondern nur Sieger.

Wirt nahm noch einmal kurz Bezug auf das Alte Zeughaus. Dort werden viele fleißige Hände gebraucht und deshalb trifft man sich jeden Donnerstag um zu überlegen, welche Arbeiten wann anstehen. Auch muss manchmal geputzt werden und dafür bedankte er sich bei Rainer Missy, der diese Arbeit immer mit Bravour erledigt. Er bedankte sich noch einmal bei Meurers, der diesen Abend ermöglicht und die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte. Auch für die Geldspenden und das bereits angekündigte Essen.

Doch bevor dieser Abend zu Ende ging, überreichte Meurers dem kommenden Prinzenpaar einen Blumen- bzw. Buchgutschein mit den Worten: wer zu unserer Bank kommt, erhält auch immer etwas.

Traditionsgemäß lud die Volksbank Mönchengladbach die Gäste zum Abschluss der Veranstaltung zu einem Imbiss und diversen Getränken ein.

Die Texte stammen von Marlene Katz, die Fotos machte Josef Katz. 

Wir möchten uns hiermit ausdrücklich bei beiden für die Genehmigung zur Veröffentlichung bedanken!

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